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der ist für Dich!Kinder, Kinder!

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Foto: Gertrud Everding/Literadies

 

 

Zwei Hasen sitzen im Gras.

Bis zum nächsten Osterfest

ist es noch weit.

Jetzt freuen sich alle,

dass es Sommer ist.

 

Sommer am Fluss

Die Schwänin spricht zu ihrem Schwan:
"Das Wasser glitzert wunderbar.
Im Schilf schläft unsre Kinderschar,
uns stört kein Fuchs, kein Kahn.
Komm Schatz, wir machen eine Tour,
den Fluss entlang im Sonnenschein!
Ich schwimm so gern mit dir allein.
Ach bitte, sei doch nicht so stur!"


"Das geht nicht", zischt empört der Schwan.
"Du pflichtvergessne Mutter du!
Der Fuchs kommt sicher dann im Nu!
Nein - so was hab ich nie getan."
Im Schilf ruft laut ein Schwanenkind.
Schnell rudert Mutter zu ihm hin,
hat nur ihr Kleines noch im Sinn -
und wiegt es leicht im Sommerwind.

Text und Foto: Gertrud Everding/Literadies

 




Wolken


Nordwind treibt sie vor sich her,
dunkle Wolken voll und schwer.
Wollen sich ganz schnell entleeren,
können ihre Last entbehren.

Treibt sie an den Rand der Meere,
zeigt ihnen die weißen Berge,
die vollkommen sind aus Eis,
schimmern blau und etwas weiß.

Treibt sie weiter über's Land,
wo sie dann der Ostwind fand.
Der ergreift sie mit Vergnügen
und treibt sie ganz schnell nach Süden.



Durch der Sonne warme Strahlen
schmelzen Eiskristalle schnell,
viele Regentropfen fallen,
Wolken werden wieder hell.

Siehst du sie dort oben wandern,
eine große, weite Schar?
Wolkenschafe, eins beim andern ziehen weiter, immerdar.

Wenn sie Lust haben zu tanzen,
hüpfen sie dahin geschwind.
Kennen keine Zäune, Grenzen,
freuen sich im Sommerwind.

Hanne Kloos




Die Teddygeschichten
von Gertrud Everding

sind nun
alle zusammen im Album.
Wenn Ihr etwas über Teddymama Biba
und ihre Kinder lesen möchtet,
zum Beispiel, was die Teddies
im März erleben, dann klickt hier,
und Ihr seid im Album bei der Geschichte:

Wo ist Bibi?




Mama Biba, Sohn Bambo und Klein Bibi

Foto: Gertrud Everding/Literadies
Teddygeschichten Nr. 1 - 6 HIER anklicken,
ab Nr.7 HIER!


Hedwig
von Hanne Kloos

Es war Erntezeit. Das Getreide stand noch auf den Feldern. Die reifen Ähren bogen die langen Halme tief nach unten, einige Körner waren schon auf die Erde gefallen. Hoch aufgetürmt lagen Feldsteine am Rande des Feldes, die der Bauer jedesmal beim Pflügen aus dem Boden holte. Gut getarnt von Grasbüscheln und ein paar Wildkräutern, saß Hedwig, eine Rötelmaus, am Ausgang eines ihrer vielen Mauselöcher, das gut versteckt zwischen den Steinen lag. Der Wind trug den typischen Korngeruch zu ihr herüber. Sie gähnte und streckte ausgiebig ihren kleinen Körper, zog den langen Schwanz heran und fing an, sich zu putzen. Sie war nicht ängstlich, von dieser Stelle konnte sie die Umgebung weit beobachten.
Der Bauer kam aus dem Haus und schaute zufrieden über sein Feld bis zum Waldrand hinüber. Das würde eine gute Ernte in diesem Jahr geben. Es war höchste Zeit, wenn das Wetter so bliebe, würde das Korn in ein paar Tagen eingefahren sein. Er ahnte nicht, daß er von einem Paar schwarzer Knopfaugen beobachtet wurde.
Hedwig lauschte mit ihren kleinen, runden Ohren angestrengt nach allen Seiten, man kann ja nie wissen .... sie war eine kluge und vorsichtige Maus.

Schon vor einigen Jahren hatte sie ihre Winterwohnung auf diesen Hof verlegt.Von einem langen Winterschlaf hielt sie nicht viel und hier, in den Ställen wurde es ihr nie langweilig, es war im Heu schön warm und außerdem fand sie zum Fressen auch immer genug.
Da sie gerne in der weichen Erde wühlte, hatte sie im Laufe der Jahre ein weit verzweigtes Labyrinth von Gängen angelegt, mit vielen versteckten Ausgängen. Sogar bis an den Rand des Kornfeldes, wo sie in einem dicht bewachsenen Knick ihre Sommerwohnung mit vielen Vorratskammern angelegt hatte.

Zwischen den Wurzeln eines abgestorbenen Baumstammes war ihre Kinderstube, schön weich ausgepolstert mit Schafwolle .... dort brachte sie in Ruhe und gut geschützt ihre zahlreichen Kinder zur Weit. Liebevoll wärmte und putzte sie die nackten Winzlinge.

Sie wuchsen schnell heran, tobten durch die Gänge und liefen jeden Tag weiter hinaus, bis zum Feldrand, sie hatte eine Menge zu tun mit den Rangen. Eines Tages waren sie selbständig und zogen aus. In diesem Jahr war ihr noch kein geeigneterMäuserich begegnet.Somit konnte siesich jetzt erst einmal auf das Sammeln von Nahrung konzentrieren, denn ihre Speicher wollte sie immer gut gefüllt halten.
Erst recht nach dem Erlebnis im letzten Jahr .......
Hedwig war es gewohnt, überall auf dem Hof und in den Ställen herumzulaufen. Umso mehrerschrak sie, als ihr plötzlich eine riesige Pfote den Weg zum Hühnerstall versperrte. Blitzschnell sprang sie zur Seite und flitzte in einen nahegelegenen Gang unter einem Strauch. Sie spürte ihr Mäuseherz heftig bis zum Halse schlagen. Das war noch einmal gut gegangen, vor Aufregung putzte sie sich die Barthaare. Schnell lief sie zum nächsten Ausgang, rannte um den Strauch herum und schaute von der hinteren Seite nach, wer zu dieser Pfote gehörte ..... Ein junger Schäferhund lag dort vor dem Strauch und beobachtete die Stelle, wo sie verschwunden war. Na, wenn der sich jetzt hier breit machte, wäre es mit dem ruhigen Leben wohl vorbei. Aber Hedwig war auf alle Fälle vorbereitet, schließlich war sie eine Wühlmaus und wohnte hier seit Jahren auf dem Hof, sie kannte jeden Winkel. Mit dem Hund wollte sie schon fertig werden.

Sie beruhigte sich wieder und blieb noch eine Weile in sicherer Entfernung sitzen. Dem Hund wurde es bald zu langweilig, sein Spielzeug tauchte nicht mehr auf, somit verflog sein Interesse schnell und er trottete wieder zum Wohnhaus zurück.
Jetzt rannte Hedwig, so schnell sie konnte, zum Hühnerstall und knabberte an einigen Maiskörnern. Der weite Weg über die Wiese war ihr zu riskant geworden, denn der Hund konnte ja wiederkommen. Sie suchte sich in einer dunklen Ecke des Hühnerstalles unter ein paar Körben eine geschützte Stelle und grub geschwind mit den kleinen scharfen Krallen ein neues Loch. Geschickt stellte sie eine Verbindung zu ihrem Gängelabyrinth her und war erst zufrieden, als sie noch einen neuen Ausgang angelegt hatte, weit hinter dem Hühnerstallzaun.... Nun konnte der Tollpatsch von Hund ruhig kommen, sie würde ihm schon zeigen, wer von ihnen klüger und flinker war.
Nach diesem Erlebnis wurde sie vorsichtiger und schaute sich immer wieder um, hielt erst einmal Ausschau nach Gefahren, die hier überall lauern konnten, denn die Schafe und Kühe des Bauern kümmerten sich nicht um sie, und die vielen Füße konnten ihr da schon gefährlich werden.Fleißig sammelte sie weiter die Wolle für ihre Schlafplätze, schleppte Wurzeln, Samen, Gräser und stibitzte das Hühnerfutter. Erst, wenn sie damit fertig war, suchte sie unter den Baumrinden nach leckeren Larven und Insekten, denn für den nächsten Winter brauchte sie noch etwas mehr Speck auf den Rippen. Vielleicht begegnete ihr in der nächsten Zeit doch noch ein stattlicher Mäuserich ... . Jetzt war sie bereit, wieder eine neue Schar kleiner Wühlmäuse in die Welt zu setzen....
Nach diesem arbeitsreichen und aufregenden Tag putzte Hedwig zufrieden und ausgiebig ihr dichtes, rostfarbenes Fell, lief in eine ihrer Schlafkammern, rollte sich zusammen, deckte sich mit ihrem langen Schwanz zu und schlief entspannt ein.

Louis, der Kater

9. Katzengeschichte mit eigenen Fotos
von Hanne Kloos
©

Louis Rückkehr aufs Land

Hallo Lili, hallo Frauchen!

Juchhu, ich habe es geschafft!
Nach einer langen Reise in dem großen Auto bin ich fast im Paradies gelandet. Natürlich hatte ich erst furchtbare Angst, wo ich wohl landen würde. Aber so ein Kerl, wie ich es jetzt bin, zeigt das nicht, neiiiiin. Zuerst kam ich in ein großes Katzenhaus. Dort warteten schon einige Kollegen auf mich. Nach einer langen Begrüßung, sie wollten alle an mir schnuppern, habe ich mir erst einmal den Bauch gefüllt, danach suchte ich mir einen schönen Schlafplatz und machte es mir gemütlich. Ach Lili, es würde dir hier auch gut gefallen, wir wohnen in einem wunderschönen Garten mit vielen Bäumen, Blumen und anderen Tieren.

Nachdem ich mich eingelebt hatte, durfte ich durch den Garten laufen, da lernte ich sie alle kennen. Wir haben uns inzwischen etwas angefreundet. In einem Gehege wohnt der Jannis, ein weißer Enterich. Stell dir mal vor, der hat eine ulkige Frau, die geht so lustig auf ihren langen Beinen. Er sagte zu mir, sie käme aus China und wäre eine Laufente. Ich bin nur gespannt wie ihre Kinder aussehen, bei der Mischung...
In einem Nachbarhaus wohnen drei kleine Frettchen, sie bekommen noch eine Flasche
mit Milch, es sind ja noch Babies. Da bleibe ich aber nicht so lange, sie riechen so streng…
In dem kleinen Teich wohnen ein paar Schildkröten, leider kann ich nicht tauchen, sonst würde ich sie auch mal besuchen. In dem großen Teich wohnen die Frösche und Kröten, manchmal taucht auch ein Fisch auf, aber da darf ich nicht fischen, schade.
Den großen Gänsen, Agathe und Emmi, gehe ich noch aus dem Weg, wenn sie so stürmisch angelaufen kommen, verstecke ich mich schnell im Gebüsch.
Sie sind die "Wachhunde" im Garten, alles wird mit lautem Geschnatter begrüßt oder gehackt, selbst die Hunde haben da nichts zu lachen. Davon gibt es hier drei Exemplare, sie sind aber sehr katzenfreundlich und lassen uns in Ruhe.
Außerdem würden sie mich gar nicht verstehen, sie sprechen Spanisch, das habe ich noch nicht gelernt...
Manchmal kommen Leute mit kleinen Vögeln, Entenbabys oder auch mal mit einem Otterbaby und ähnlichem. Die werden alle gut versorgt und aufgezogen, mein neues
Zuhause ist nämlich eine Tierhilfestation. Jaaa, ich darf hier frei leben und herumstromern.
Hinter dem Garten sind viele Felder und ein Wald, was ich da schon alles gesehen und erlebt habe, Lili, ich glaube, du hättest doch etwas Angst davor.
Ein großer Kater, wie ich, kennt keine Angst, ich bin meistens unterwegs und gehe nur zum Fressen nach Hause, das schmeckt mir doch besser, als 'ne kleine Mauseportion.
Hier bleibe ich, Lili, und wenn ihr, du und Frauchen mal Lust auf eine Reise habt, dann kommt mich doch einfach besuchen, ich würde mich gaaanz doll freuen.
Hoffentlich bist du mir nicht mehr böse, dass ich dich so oft geärgert habe, ich habe es doch nicht böse gemeint, kleine wilde Kater sind eben oft sehr anstrengend. Ich bin froh, dass ich ein Jahr lang bei dir sein durfte und dass du und Frauchen sooo viel Geduld mit mir hattet.

Ich denke an euch und bleibe immer

 

euer Freund Louis.


So kommt Ihr zu den anderen Katzengeschichten! Hier klicken!

 

SUSU von Charlotte Brozzo

SuSu machte sich in ihrem Bett ganz lang. Eben war Mama aus dem Zimmer gegangen, nachdem sie SuSu den Gute-Nacht-Kuß gegeben hatte.
Außerdem hatte sie wieder von SuSus Geburtstag gesprochen. In zwei Wochen, ja dann würde sie sieben Jahre alt werden.

Vorhin, als sie Papa "Gute Nacht" sagte, hatte er sie auf seinen Schoß gehoben und gesagt "noch bist du meine kleine SuSu, aber bald wirst du meine große Susanne sein. Du weißt ja, im Herbst kommst du zur Schule."

SuSu war über die Aussicht 'Schule' nicht sehr begeistert. Ihre Schwester Lisa, die schon 13 Jahre alt war und zur höheren Schule ging, saß fast jeden Nachmittag am Schreibtisch und schrieb etwas, oder las in klug aussehenden Büchern. Ach nein, das war nicht besonders gut. Manchmal, abends, kramte Lisa in ihrem Nachtschrank. Darin bewahrte sie beschriebene Zettel auf, und als SuSu mal wissen wollte, was darauf stand, wurde Lisa richtig böse und sagte, das seien Liebesbriefe und SuSu solle sich nicht unterstehen, sie zu lesen, obgleich SuSu ja noch gar nicht lesen konnte.

Nein, da gefiel ihr die Art von TomTom schon besser. TomTom war im letzten Herbst in die dritte Klasse gekommen. Versuchsweise, wie Lisa SuSu erzählt hatte. Papa hatte oft mit TomTom laut gescholten. Er hatte ihn sogar 'Thomas' genannt, was er selten tat, und Mama hatte SuSu gesagt, daß Lesen, Schreiben und Rechnen das Mindeste ist, was man im Leben braucht, aber TomTom glaubte, es reiche, seinen Namen schreiben zu können. Außerdem wolle er Profifußballer werden. Dabei müsse man nur den Vertrag unterschreiben. Alles andere macht sowieso der Manager!

Ach ja, was hatte Mama noch über den Geburtstag gesagt? -
Drei Kinder darf sie einladen. Natürlich Ulrike und Lena, die im gleichen Haus wohnen und Bobo aus dem Haus gegenüber.
Bobos Eltern waren Spanier oder Portugiesen. Er hatte jedenfalls einen sehr fremdklingenden Vornamen und wurde darum überall 'Bobo' genannt. SuSu mochte Bobo sehr gern. Er hatte einen schwarzen Lockenkopf und lustige dunkle Augen. Auch war er zu SuSu und den anderen Kindern immer freundlich.
Und plötzlich fiel SuSu ein, daß Bobo ja auch im Herbst in die Schule kommen würde. Vielleicht sogar in ihre Klasse!
Und wenn sie beide schreiben könnten, vielleicht bekäme sie dann auch von Bobo Liebesbriefe, genau wie Lisa, aber sie würde sie besser verstecken. SuSu drehte sich auf die Seite. Auf einmal hatte die Schule ihren Schrecken verloren. Und im gleichen Augenblick war sie eingeschlafen.

Charlotte Brozzo ©

 

 

 

 

Kindermund

Mein Töchterchen Käte hat mich neulich gefragt:
"Du Vati, hast du nicht gestern gesagt,
in Afrika sind die Störche im Winter?
Du Vati, wer bringt im Winter die Kinder?
Der Thomas hat jetzt eine kleine Schwester
und dabei war doch gerad' erst Silvester!"
So lehrte mich meine Tochter das eine :
Lügen haben nicht nur kurze Beine.


Ernst Broers ©


"Kludematschkentin" von Edgar Brinkmann

Ich war kein fröhliches Kind. Aber ich war glücklich, wenn die Erwachsenen mich in Ruhe ließen, wenn ich nicht an die Schule dachte, an ein Gewitter oder an vielleicht noch bevorstehende Bombenangriffe. Dann rief ich "Kludematschkentin!" Ich fühlte dieses meines Wortes innere Bedeutung, wusste aber nichts darüber zu sagen. Ich rief es auch in Gegenwart meines Freundes. Der fragte nicht danach, sondern warf es wie im Übermut in die Luft, die davon erzitterte, und es war, als würde sie im nächsten Augenblick alles das, was mir Furcht einflößte, herabregnen: die Erwachsenen, die Schule, das Gewitter, die Bombenangriffe. "Kludematschkentin!" Es war wie ein großer Seufzer, aber ein noch größeres Aufatmen. Ob es bei meinem Freund ebenso war? Nur um das Maß Übermut bereichert.


     
Kannst Du schon lesen?

ein himmlischer Genuss!

Als die Fahne ein Loch bekam

von Brunhild Kollars
Aus: Erinnerungen an die Schulzeit. (3. Klasse)

Im Klassenzimmer war es heiß. Kein frischer Hauch brachte Kühlung. Sehnsüchtig blickte ich hinaus in die Zweige des Kastanienbaumes, dessen grüne Blätter sich sanft bewegten.
Wir zupften sie gerne bis auf die Rippen ab, sie sahen dann aus wie Fischgräten, von uns "Heringe" genannt.
Ich schreckte aus meinen Gedanken auf. Der Lehrer schritt durch den Mittelgang. Er blickte auf die Jungens, die zu Vieren auf Holzbänken saßen, die mit arg zerkratzten und mit Tinte bespritzten Tischen verbunden waren. Acht Bänke standen hintereinander. Ebenso war die andere Seite für uns Mädchen angeordnet, jeweils für das dritte und vierte Schuljahr.
Die rote Hakenkreuzfahne des Dritten Reiches sollten wir auf einen großen Bogen malen. Für mich ein Albtraum, denn ich hatte kein Talent. Das machte mich ein bisschen traurig.
Ich hätte unserem Lehrer gern schöne Bilder abgeliefert. Er musste sich mit unseren Stümpereien befassen, zeigte uns manchmal wunderschöne Ölgemälde mit Schiffen auf dem Meer, große Häfen, viele Zeichnungen und Radierungen, meistens von seiner Heimatstadt Danzig.
Meine Fahne, recht und schlecht mit Bleistift fertig gezeichnet, fragte ich zaghaft: "Darf ich bunt malen?" Nach seiner Zustimmung begann nun das große Wagnis, die Tortur, mit den fließenden Wasserfarben den roten Grund zu tuschen, dann den weißen Innenkreis mit dem schwarzen Hakenkreuz. Man konnte sagen, dass die Fahne einigermaßen zu akzeptieren gewesen sei. Ich verfiel aber unglücklicherweise auf die Idee, an einem etwas übergelaufenen Rand zu radieren.
O Schreck! - mir brach der Schweiß aus - ein Unglück war geschehen. Anstatt des Hakenkreuzes sah ich ein Loch in der Fahne. Tränen vermischten sich mit Schweiß, blutrot im Gesicht zeigte ich dem Lehrer das katastrophale Produkt.
"Gib ab den Mist!" sagte er in seiner rauen Art. In seiner Stimme war ein Klang von Mitleid.

Brunhilde Kollars©

   
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