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 Unsere bunte Welt! | ||
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| Foto: Gertrud Everding/Literadies | ||
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 Naturrein von Leo Knorr Eine Hamburger Fußballmannschaft folgte 1961 der Einladung in die dänische Hafenstadt Esbjerg, zu einem Spiel gegen eine dortige Mannschaft. Die Hamburger waren überwältigt von der Gastfreundschaft und der großzügigen Bewirtung, die sie in den dänischen Familien erleben durften. Dass die Hamburger das Spiel gewannen, konnte die neu entstandene Freundschaft zwischen Sportlern und Berufskollegen in keiner Weise trüben. Im Gegenteil, nachdem die dänischen Fußballer ein Jahr später zu Gast in Hamburg waren, auch dort das Spiel verloren, aber begeistert von unserer Stadt und dem hier verbrachten Wochenende wieder abreisten, folgten jährliche Treffen im Wechsel bei den Gastgebern in Hamburg und Esbjerg. Auch die Partnerinnen und Kinder nahmen nun daran teil und es gab außer dem Fußballspiel, und den privatfamiliären Treffen an diesen Wochenenden auch eine gemeinsame Feier mit Festmenü, Tanz und in feuchtfröhlicher Stimmung. So, wie auch heute noch nach nunmehr 48 Jahren ! Allerdings ohne Fußball. Bei den 
        gegenseitigen Besuchen und wegen der damals noch großen Preisunterschiede 
        für diverse Dinge des täglichen Bedarfs, wurden in dem jeweils 
        anderen Land gezielte Einkäufe getätigt oder vorab per Post 
        die Wunschzettel für die mitzubringenden Artikel übermittelt. 
 In Dänemark 
        angekommen beglückte ich meinen Freund mit 24 Dosen dieses Bieres. 
        Auf meine Frage, wieso er denn meine, dass dieses Bier besonders naturrein 
        sei, nahm er eine der Dosen in die Hand. Seine Mimik ließ dabei 
        schon sein Insiderwissen erahnen. Und dann deutete er fast triumphierend 
        auf ein kleines rundes, auf die Dose gedrucktes Emblem. Darauf zu sehen 
        war eine grüne Tanne und um diese herum geschrieben die Aufforderung 
        "Halte die Natur rein !" Na dann Skal! 
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 | Lob 
      der Enttäuschung Ein Mensch, 
        den du für gut gehalten, Du hast Doch nun 
        ist diese Täuschung hin; 
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| Klönschnack mit Beate Donsbach 
 
 
 
 
 
 Ich sag 
        dir jetzt mal, was ich für die Ursache allen Übels halte: Das 
        sind die unzähligen Rentner, die sich auch noch jedes Jahr auf Steuerkosten 
        vermehren. Die haben nichts anderes zu tun, als sich ständig neue 
        Krankheiten und Umweltgefahren auszudenken auf ihren Kreuzfahrten. 
 
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| Liebste Renate, mein liebes Schätzchen, 
 Übrigens 
        schmecken mir die Dosen mit Miezes Bild am besten, da ist das Fleisch 
        weicher und ich kann es besser essen, weil mir doch vor ein paar Tagen 
        mein neues Gebiss in den Gully gefallen ist, als ich das Altöl vom 
        Ölwechsel darein gekippt habe und nießen musste. Nun muss ich 
        erst mal warten, bis die Krankenkasse mir ein neues spendiert. 
 Das Badezimmer 
        wird schwarz - grün, da sieht man den Schimmel nicht so . Jetzt bin 
        ich gerade bei der Küche. Hella hat alle abgelaufenen Lebensmittel 
        aus dem Kühlschrank und der Tiefkühltruhe mit Kleister zusammen 
        gerührt, das sieht Spitze aus. Hättest du gedacht, dass Ketchup 
        dem Ganzen ein tolles Rostrot gibt? Jetzt kann es ruhig spritzen beim 
        Braten, das fällt gar nicht auf.  Tschüss 
        mein Täubchen, bis bald, Beate 
        Donsbach, 13. 11 2010 
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| von Beate Donsbach 
 
  'Ne Spinne 
         in meiner Laptop-Tastatur  krabbelt in Windeseile zwischen 
        die Buchstabentasten ..halt, dich muss ich vernich 
- da ist sie 
        schon wieder weg  ich sehe noch die Beinchen, die hangeln sich zwischen 
        H und G nach oben. Komm noch mal raus, ich suche hektisch ein Tempotuch, 
        finde keins. Da läuft sie wieder über die Tasten. Groß 
        , wie ein Fingernagel und blitzschnell ist sie, und wieder verschwunden 
        zwischen B und N. Eigentlich töte ich keine Spinnen. Die großen 
        fressen viel Ungeziefer. Auch die eigenen Männchen. Aber diese hier 
         diese ist so eine kleine, schnelle, man könnte meinen, dass 
        sie springen kann.  
 
 
 
 
 
 17.07.2012 | ||
| von Adelheid Dohse Morgens 
        um viertel nach sieben geht das Telefon. Es ist Rieke, die ich eigentlich 
        erst um halb neun wecken soll, weil ihre Mutter dann schon unterwegs ist. 
        Sie bittet mich gleich, runter zu kommen, weil sie noch vor der Schule 
        ein Geburtstagsgeschenk für ihre Mutter machen will. Die ungespritzten 
        Orangen hat sie schon am Abend zuvor bei ihrer Nachbarin besorgt, es fehlen 
        aber noch etwas Zucker und eine Zitrone. Mit dem Zucker kann ich aushelfen, 
        also wieder hoch in meine Wohnung. Die Zitrone ersteht sie bei einer anderen 
        Nachbarin. Es eilt, da sie um halb zehn in die Schule muss, der Orangensaft 
        mit der Zitrone aber eine halbe Stunde köcheln muss. Diese Art der 
        Herangehensweise kenne ich von meinem Enkel Oskar, der schon anfing zu 
        backen, um dann festzustellen, dass die Hälfte der nötigen Zutaten 
        fehlte. Dann ging die Rennerei durchs ganze Haus, um sich alles zusammen 
        zu borgen. Zum Glück kennen wir ähnliche Probleme und alle sind 
        hilfsbereit.  Endlich ist der Saft im Kochtopf und kann nun vor sich hin köcheln. Inzwischen können wir frühstücken. Dann will Rieke noch eine kleine Haube ausschneiden für den Deckel. Dazu hat sie ein Stück Stoff, und ich zeige ihr, wie man mit Hilfe einer Untertasse ein kreisrundes Stück ausschneiden kann. Das alles kostet Zeit. Endlich kommt der Zucker zu dem eingekochten Saft hinzu. Ich hoffe, Rieke hat alles richtig abgewogen. Jetzt soll das Ganze noch 10 - 15 Minuten kochen, bevor man die Masse in Gläser füllen kann. Aber wo sind Gläser? Da Rieke keine hat, hole ich welche aus meiner Wohnung und sage ihr, dass man die Gläser erst auskochen muss, damit die Konfitüre haltbar bleibt. Aber nun muss Rieke zur Schule. Wir schaffen 
        es noch, Ordnung zu machen, damit unsere Kocherei unentdeckt bleibt. Ich 
        ziehe mit den Gläsern und dem kochenden Orangensaft in meine Wohnung 
        und versuche, ihn in die Gläser abzufüllen. Irgendetwas stimmt 
        nicht. Der Saft ist zu zähflüssig und viel zu süß. 
        Nach dem Erkalten ist er hart wie Bonbon. Was 
        mache ich bloß? Ich weiß, dass Rieke keine Zeit mehr für 
        eine erneute Zubereitung der Konfitüre hat, weil sie am Wochenende 
        mit den Pfadfindern unterwegs ist und ihre Mutter schon am Montag Geburtstag 
        hat. Also fahre ich zum Supermarkt, um neue Orangen zu kaufen. Das volle 
        Programm noch einmal: Gegen 5 Uhr nachmittags kommt Rieke, um die fertige Konfitüre abzuholen. Als sie das Glas mit der Bonbonmasse sieht, will ich sie trösten, mit der von mir neu gekochten Konfitüre. Aber sie ist sehr enttäuscht. Nun hat sie es ja nicht mehr selbst gemacht. Ich kann 
        sie verstehen und bereue meine Voreiligkeit. Hätte ich die misslungene 
        Konfitüre einfach verschwinden lassen sollen? Das hätte mir 
        aber nicht gefallen. Nach einigem Nachdenken, es ist inzwischen halb sieben 
        Uhr abends geworden, schlage ich Rieke vor, wenn sie heute Abend doch 
        noch etwas Zeit hätte, die Konfitüre noch einmal zu kochen. 
        Die Zutaten würde ich besorgen. Und so geschieht es. Die lange Wartezeit, 
        beim Saft kochen, haben wir uns mit einem Spielchen verkürzt und 
        endlich ist alles in den Gläsern. Ein kleines Probierglas als Dank 
        für die gespendeten Orangen ist auch noch dabei. Adelheid Dohse 15.04.13 Als unser Leo von der herrlichen Konfitüre hörte, schlug sein Herz höher, und eine Woche später brachte er uns eine große Flasche mit einem Orangen-Konzentrat mit. Helga Frohwann zauberte daraus eine exzellente Orangenkonfitüre, für jeden von uns ein kleines Glas der herrlichen Köstlichkeit, Hmmmm!! Darüber freuen sich die Literadieser! Zum Dank heißt dieses Wunder Marmelade - Leo - MALEO (siehe oben!).. Danke Leo, danke Helga! 
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| Franz war ein junger Künstler, Landschaftsmaler, und er war von seinem Können überzeugt. Deshalb litt er auch sehr darunter, dass seine Arbeiten nicht anerkannt wurden, weil sie "der Natur zu ähnlich" waren. "Da 
        kann man ja gleich eine Fotografie an die Wand hängen." war 
        das übliche Urteil der Kunstsachverständigen. Er konnte von 
        seiner Kunst nicht leben und musste sich mit allerlei Gelegenheitsarbeiten 
        so durchschlängeln. Eines 
        Tages traf Franz zufällig seinen Schulfreund Walter, einen nüchtern 
        denkenden Ingenieur.  Ich 
        muss bei Bildern immer an eine Fernsehsendung mit Picasso denken. Er skizzierte 
        mit wenigen Strichen einen Hahn auf dem Malbogen. Fantastisch! 
        Und dann verwandelte er das schöne Bild in mehreren Stufen, die auch 
        eindrucksvoll waren, in einen schiefen, schielenden Frauenkopf. Scheußlich! 
        Und das von einem wirklichen Könner, bei dem jeder Strich präzise 
        sitzt! Ich 
        hatte den Eindruck - und so sehe ich das noch heute - er machte sich über 
        die Kunstexperten lustig. Warum willst Du nicht 
        von einem so berühmten Vorbild lernen? - 
         
 'Jägerschnitzel' 80x70cm Beate Donsbach/Literadies © Copyright 
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