Übersicht
Autoren
Jahreszeit
Texte
Wir über uns
Gästebuch
Startseite


Natur und Tiere 1

 

. . . noch mehr Natur

Natur und Tiere 3

 

Am strand: Federzeichnung von H.-W. Ecker

"Am Strand"
Federzeichnung von H.-W.Ecker/Literadies

 

 

 

Am Strand

Himmel graut in Wolkenschleiern,
Möwenschrei zergrellt im Wind,
Wasserweite dehnt sich endlos,
Braungrün glänzend Buhnenholz.
Wellenzungen lecken Steine,
buntgemischte Erdzeitalter.
Algenbüschel, Strenggeruch.
Wind verweht die Spur im Sand.

Zeit gerinnt zu Ewigkeit,
Einsamkeit rührt kühl mich an.

H.-W. Ecker

 

 

Schweine gibt es immer Erzählung von Gertrud Everding©

Er hat es lange bestritten, aber nun habe ich Gewißheit. Es gibt nichts mehr zu beschönigen.
Hardy ist ein Schwein, aber weil die Bezeichnung noch zu viel der Ehre für diesen Mann wäre, sage ich treffender, er ist ein Ungeheuer.
Vor etwa einem Jahr lernte ich ihn in der Raststätte an der Autobahn kennen, wo ich Serviererin bin. Hardy war ein sogenannter Kapitän der Landstraße, der einen mächtigen Truck fuhr. Niemand konnte so witzig Geschichten erzählen wie er. Gern brachte er damit die Gäste zum Lachen, und nach meiner gescheiterten Ehe mit Horst, der ein brutaler Alkoholiker gewesen ist, tat mir seine humorvolle, kameradschaftliche Art gut.
Eines Abends nahm ich ihn mit in meine Wohnung. Fernfahrer haben ihre vorgeschriebenen Ruhezeiten. Die Polizei versteht da keinen Spaß.
Aber niemand kann kontrollieren, wie ein Fahrer diese Zeit verbringt. Wir verbrachten sie zwar im Bett, allerdings nicht um zu schlafen. Es war ein unvergeßliches Erlebnis. Hardy war wirklich gut. Nie hatte ich so etwas erlebt und ich war entschlossen, ihn für immer festzuhalten.

Wenn ich nicht Mitglied im Tierschutzverein wäre, hätte ich es vielleicht gar nicht so schwer genommen, was passiert ist, aber so kann ich diese schlimmen Sachen einfach nicht tolerieren. Heinz war der erste, der mir von Hardys dunklen Geschäften erzählte, aber ich glaubte ihm nicht. Er ist ebenfalls Fernfahrer und wohl auch ein bißchen neidisch auf Hardys guten Verdienst.
Mein Freund sprach gern davon, was für einen einträglichen Job er habe, und er stellte das auch gern unter Beweis. Immer war er gut angezogen. Seine Lederjacke, amerikanische Importware, musste sehr teuer gewesen sein und er passte höllisch auf, dass sie ihm nicht gestohlen wurde. Ebenso kostbar schien seine Schweizer Uhr zu sein, deren Vorzüge er jedermann gefragt oder ungefragt erklärte. Mir schenkte er zum Geburtstag sogar einen echten Brillantring. Ich freute mich so sehr, dass ich glaubte, noch nie im Leben so glücklich gewesen zu sein.
Manchmal erwähnte Hardy, dass er das Fahren aufgeben wolle. Er würde dann mit mir zusammen eine Autobahnraststätte pachten, möglichst an einer Stelle, wo es oft Staus gibt, da könnte man reich werden, meinte er. So bauten wir Luftschlösser und die Verwirklichung unserer Pläne schien näher zu rücken.

Eigenartig war nur, daß er seinen Truck stets etwas abseits von den anderen abstellte. Manchmal kam er tagelang nicht, weil er, wie er sagte, einen Eiltransport zu erledigen hatte. Ein anderer Kollege hatte ihn am späten Abend mal auf einem Parkplatz im Wald gesehen.
Hardy war auf dem Fahrersitz eingeschlafen, und der Mann wollte ihn nicht stören, aber hinten aus seinem Wagen kamen merkwürdige Geräusche.
Sie klangen wie das Blöken von Schafen, jedoch so verzweifelt und klagend, daß es fast etwas menschliches an sich hatte.
Ich winkte ab, als er mir davon erzählte. So eine Gemeinheit konnte ich mir von meinem Freund nicht vorstellen. Dann flüsterten auch andere Fernfahrer etwas von verbotenen Tiertransporten.

Als ich Hardy darauf ansprach bestritt er solche miesen Geschäfte empört. Ich wollte so schreckliches wohl auch nicht von ihm glauben, weil dann alles zwischen uns kaputt gewesen wäre. Bis vorgestern abend, da zerplatzte mein schöner Traum. Die Polizei erwischte ihn nahe der polnischen Grenze mit einem total überfüllten Container fast wahnsinniger Schweine. Er versuchte gerade eine der armen Kreaturen einzufangen, die sich auf dem Parkplatz an der Landstraße aus ihrem entsetzlichen Kerker befreien wollten.

Heute morgen war ich bei ihm im Gefängnis. Sein Gesicht war aschgrau, als er mir von den Transporten erzählte. "Es ist gut, daß es nun ein Ende hat mit diesem Job," begann er düster "ich träume nachts schon von all den armen Viechern. Sie klagen mich an mit ihren vielen Wunden, den von Verzweiflung wilden Augen und den gebrochenen Gliedern. Oft waren sie fast verdurstet oder totgetreten, wenn ich in Polen ankam, vor allen Dingen im Sommer.
Aber die Auftraggeber hatten mir verboten, mich um die Tiere zu kümmern.
Ich habe mir nur immer gesagt, wenn du es nicht machst, fährt ein anderer die Tour. Hab ich nicht recht, Ilse? Und ich habe ja ganz groß verdient dabei.
Geld stinkt nicht dachte ich, und die Frauen wollen doch alle nur solche Männer haben, die ihnen etwas bieten können. Du hast mich bestimmt auch nur genommen, weil ich . . . " Er stockte, denn ich sah ihn entsetzt an.
"Aber die Schreie werden mich nun ein Leben lang verfolgen," fuhr er fort. "Ich hätte es wissen müssen. Sowas tut niemand ungestraft."
Seine Stimme war leise geworden und klang hoffnungslos. Er saß zusammengesunken wie ein Häufchen Elend vor mir, und ich wartete darauf, dass sich Mitleid in mir regen sollte, aber da war nichts, nur Abscheu und eine große Leere. Ohne mich noch einmal umzusehen, verließ ich das Untersuchungsgefängnis.

In der Raststätte ist heute ungewöhnlich viel Betrieb. Alle reden von Hardy. Verstohlen blicke ich auf den blitzenden Ring an meiner Hand. Muss ich den nun auch abgeben? Hinten in der Ecke sitzt ein junger Mann mit halblangen schwarzen Haaren. Er ist ärmlich gekleidet und beteiligt sich nicht am Gespräch. Verdrießlich trinkt er seinen Kaffee. Sein Job macht ihm wahrschein-lich Ärger. Wer weiß, vielleicht ist er der nächste. -
Schweine gibt es immer.

 

 

 

Mühlenteich in Wohldorf

Foto: Literadies

 

Es ist Zeit

Du schöne Welt, noch ist dein Rund
so herrlich artenreich und bunt.
Noch gilt dein Gastrecht, doch wie lang
gewährst noch Schutz du, Speis und Trank?

Schon ist dein Antlitz dicht bebaut,
dein Atem übel, du bist laut,
und Müll, der dich zuhauf bedeckt,
hat dich vergiftet und verdreckt.

Es ist der Mensch, an dem du krankst,
dem all dein Elend du verdankst,
und Zeit wird's, dass er innehält.

Er hat nur diese eine Welt.

Robert Mahler


Sturm an der Küste

Bäume sich neigen und wiegen,
Zweige seufzend sich biegen,
Es kracht, es knirscht, im Geäst.
Der Sturm kommt aus Südwest.

Wellen toben und schäumen,
Menschen, ihr dürft nicht träumen;
Der Deich, ist er noch fest?
Der Sturm kommt aus Südwest.

Gischtend die Wogen branden,
Schwappen über und stranden
Gibt uns die Flut den Rest?
Der Sturm kommt aus Südwest.

Nordsee bei Ebbe

 

Hafenpriel bei Friedrichskoog

 

Wann wird dies Heulen schweigen?
Wann endlich die Sonne sich zeigen,
Die Hoffnung erblühen lässt? -
Der Sturm bläst aus Südwest.

Da segeln zwei weiße Flügel,
Dringt ein Schrei über graugrüne Flut.
Schrei, kleine Silbermöwe!
Schrei und alles wird gut.

Texte und Fotos:

Gertrud Everding/Literadies

 

Gebet für einen Hund


Du bist allmächtig
Herr, Du sprachst, es werde.
Dein ist der Himmel,
Mensch, Baum, Tier und Erde.
Was lebt und webt
Ist stets in Dir geborgen,
Abend und Morgen.

Gabst Liebe uns,
Die Kreatur zu schützen,
Sollten in Freude
Schaffen und besitzen.
Alles ist längst durch
Unsre Schuld verdorben,
Mit Hass und Morden.

Sieh meine Tränen,
Gott erbarm Dich meiner,
Mein Freund ist tot,
Voll Kummer denk ich seiner.
Kostbar wie Gold
War mir dies kleine Leben.
Du hast's gegeben.


 

Weich war sein Fell,
Sein Herz schlug voller Treue;
Schaut' mit blanken Augen
Mich täglich an auf's Neue;
Und schenkt' mir Liebe,
Wie sie kein Mensch kann geben
Ein ganzes Leben.

Darum Herr bitt' ich,
Du sprichst noch heut "Es werde".
Wenn Du erlösen wirst
Die geschund'ne Erde,
Schenk mir einst neu,
Was jetzt bei Dir geborgen,
Am Ostermorgen.

Text und Foto: Gertrud Everding

     

 

Lukas

Auf Nachbar Müllers Mauer
liegt Lukas auf der Lauer.
Mein Kater kann's nicht lassen,
er will ein Mäuslein fassen.

Nicht lange muss er warten.
Aus Nachbar Müllers Garten
huscht flink, auf leisen Sohlen,
ein Mäuslein ganz verstohlen.

Der Maus ist's nicht geheuer
bei diesem Abenteuer.
Doch locken Früchte, Beeren,
erwecken ihr Begehren.

 

 

Sie schaut ganz schnell zur Mauer,
sieht Lukas auf der Lauer,
beschließt für sich, zu warten,
um besser nachts zu starten.

Sie läuft schnell in den Garten
und lässt den Lukas warten.
Vergebens war die Lauer
auf Nachbar Müllers Mauer.

Hanne Kloos

 

 

 

     

Dämmerstunde

Am Horizont
Im Farbenspiel verglüht
Die Sonne
Lila Wolken
Mit goldenem Rand

Der Himmel
Silberblau
Mondsichel
Gleißend im Licht
Steigt herauf

Schon lang erwartet
Schwebt
Flimmernd
Leuchtend
Venus
Mein schöner Abendstern.

Gertrud Everding ©








 

vor allem abends sehr gesund!
Smoky als Schwarzfahrer
von Christa Renken

Smoky, eine gelungene schwarzlockige Schnauzer- Pudel- und vielleicht auch Terriermischung, wurde als ca. vier Monate alter Junghund in der U-Bahn ausgesetzt. Eine mitleidige Frau nahm ihn auf, konnte ihn aber nur kurze Zeit behalten und gab deshalb sehr bald eine Kleinanzeige auf. So holten meine Tochter und ich das schwarze Wollknäuel von dort zu uns in unsere kleine Familie.
Damals bewohnten wir eine geräumige Wohnung mit großer Terrasse und einem Garten, groß genug für die Entdeckungsreisen eines kleinen Hundes. Unsere Oma wurde von Smoky nach seiner Ankunft ebenfalls freudig und temperamentvoll begrüßt. Eifrig schnüffelnd lief der Hund in der Wohnung herum.

Unsere Vögel, zwei Wellensittiche und zwei Bandfinken, weckten seinen Spieltrieb. Um die seltsamen Geschöpfe näher zu betrachten, sprang er auf die Truhenbank am Fenster und beschnüffelte sie, die auf ihren Käfigen im Fenster saßen. Vorsichtshalber gab ich ein "Pfui" von mir. Das schien er für alle Zeiten verstanden zu haben. Denn wenn sich die Käfige auf der niedrigen, breiten Fensterbank im Kinderzimmer befanden, saß er friedlich daneben, was manchen Passanten auf der Straße in Erstaunen versetzte.
Wenn jemand ins Zimmer trat, drehte er sich neugierig um und verhedderte sich oft in der Blumengardine, so dass er einer Braut mit Schleier nicht unähnlich war.

Smoky war eben noch im Flegelalter und brachte uns mit seinen kleinen ausgelassenen Streichen oft zum Lachen. Er schien keine Angst zu haben, auch nicht vor großen Artgenossen, mit denen er im Freien oft herumtollte. Seine Pfoten flogen nur so dahin. Und er schien alle mit seinem kolossalen Lauf - und Sprungvermögen zu überflügeln. Sehr gern fuhr er auch mit dem Bus. Letzteres und die Abenteuerlust waren es, die uns eines Tages in Angst und Schrecken versetzte.

Es war ein heißer, schwüler Sommertag, unsere Oma saß in der Hollywood-schaukel auf der Terrasse. Smoky, mal schnüffelnd, mal liegend, war in ihrer Nähe. Offensichtlich war ihm das Dösen zu langweilig, und so lief er in den Garten, wo es immer etwas zu entdecken oder zu buddeln gab. Oma war beruhigt denn es befanden sich zwei Jägerzäune zwischen Garten und Straße, die auch für Smoky immer die Grenze waren.
Erst als der Hund nach längerer Zeit nicht zurückkehrte, rief sie nach ihm. Aber Smoky kam nicht und blieb verschwunden. Voller Angst lief sie auf die Straße und rief nach ihm. Auch Nachbarn beteiligten sich an der Suche.

Aber er kam nicht. Mittlerweile war ein Gewitter heraufgezogen.
Voller Panik verständigte meine Mutter mich telefonisch. Auch mich ergriff eine kolossale Angst. Der Gedanke, dass Smoky am Halsband ein Herzchen trug, in dem sich unsere Anschrift befand, war für mich nur ein schwacher Trost.

Mein Dienst war zwar bald beendet, aber ich musste mit einer Heimfahrt von ca. 1 Stunde rechnen. Für meine Arbeit war ich kaum mehr aufnahmefähig, so dass ich das Klingeln des Telefons als störend empfand. Es war aber die frühere Pflegemutti von Smoky, die mitteilte, dass er unbeschadet aber tropfnass, bei ihr angekommen sei. Er war, wie ihr ein benachbarter Zeuge erzählte, am Busbahnhof ein- und an der Haltestelle, in der Nähe ihrer Wohnung wieder ausgestiegen. Bellend habe er vor der Haustür gesessen.

Ich war überglücklich und verständigte sofort unsere Oma. Mein tierliebender Kollege, der von der Flucht erfahren hatte, erklärte sich sofort bereit, mit mir gemeinsam den Hund wieder abzuholen. Ohne jedes schlechte Gewissen begrüßte uns Smoky und folgte uns freudig.

Unser Smoky

Foto: Chr.Renken/
Literadies

Erst nachträglich wurde uns allen bewusst, wie gefährlich Smokies Weg gewesen war, denn immerhin musste er stark befahrene Hauptstraßen überqueren, nachdem er erstaunlicherweise zwei Grenzzäune übersprungen hatte.
Einen Fluchtversuch unternahm er nicht mehr.
Erst viel später, als wir bereits in einer anderen Gegend wohnten, veranlasste ihn die Laufzeit, meiner Nachbarin zu entwischen. Er kam ins Tierheim.
Da wir uns in Urlaub befanden, erfuhren wir von der Eskapade erst nach unserer Rückkehr. Unser kleiner Clown bereitete uns dennoch lange Jahre viel Freude.

 

Laufzeit

Da ich ein kleiner Hundemann
Und Laufzeit ist, so ab und an,
Lief ich fort auf Freiers Pfoten,
Obwohl dies eigentlich verboten.
Weit trugen nicht mich meine Beine.
Ich hing am Zaun mit meiner Leine,
Bis man mich schließlich hat befreit,
Was mich bis heute nicht gereut.
Ich war, das muss ich wirklich loben,
Im Tierheim sehr gut aufgehoben.

Christa Renken©

 

extra groß . . .

 

 

 

 

Hühnergarten

Sommersatte Kirschen
Schwarz und rot
Glänzend
Voller Süße.
Hühner im Gras
Ruhend
Braun und weiß
Leises Gackern
Mittagsstille. -
Körner im gelben Sand
Stolzer Hahn
Bunte Flügel flattern -
Umsonst -
Weißt du es nicht?
Vom Wald
Herüber schon
Späht der Habicht.

Gertrud Everding ©

     
     

Ein Hahn hat Glück von Meta Techam©

Mein Großvater und unser Nachbar Burbließ waren beide schon über 70 Jahre alt. Sie rauchten manche Pfeife voll selbstgezogenen Tabak miteinander, manchmal stritten sie oder lachten über ein Mißgeschick des anderen.
In unserer kleinen Bauernwirtschaft hatte Großvater das Kommando.
Mutter durfte 15 Hühner halten. Sie hätte gar zu gerne einen Hahn dabei gehabt, aber das erlaubte Großvater nicht.
Er meinte, ein Hahn führe die Hühner zu weit vom Hof weg und sei außerdem ein unnützer Fresser. Jedesmal, wenn Mutter eine Glucke zum Brüten auf die Eier setzen wollte, mußte sie die unsrigen bei Nachbarn tauschen, die sich einen Hahn hielten. Schließlich waren die Eier unserer Hühner ja nicht betreten worden.

Nun hatte Mutter in diesem Sommer unter ihrer heranwachsenden Kükenschar einen wunderschönen Hahn. Er begann damit, stolz den Hals zu recken und zu krähen. Obwohl Großvater schon anfing zu mahnen, brachte Mutter es nicht übers Herz, den Hahn herzugeben.
Eines Nachmittags kamen Mutter und Großmutter vom Felde nach Hause, um das Essen zu kochen und die Tiere zu versorgen.
Großmutter wollte Kartoffeln aus dem Keller holen. Sie klappte die Luke im Fußboden hoch und stieg die kleine Leiter hinunter.

Mutter wirtschaftete in der Küche, als plötzlich Nachbar Burbließ aus vollem Hals schimpfend und energisch mit seinen Holzschuhen polternd hereinplatzte.
"Eure Hühner sind in meinem Haferfeld!", hörte man ihn lautstark, "daran ist nur der verflixte Hahn schuld, daß sie so weit in der Gegend herumrennen! Wenn ......."
Völlig unerwartet war es auf einmal still geworden.

Bei der Aufregung hatte Onkelchen Burbließ das offene Kellerloch übersehen und war ins Leere getreten. Zum Glück hatte unsere Großmutter, die kartoffelsammelnd im Keller hockte, seinen Sturz mit ihrem Rücken abgefangen.
Beide krabbelten sichtlich erschrocken aber unverletzt aus der Tiefe, nur daß es jetzt die Großmutter war, die lauthals schimpfte.
Als Großvater abends die Geschichte hörte, soll er sich köstlich amüsiert haben. Den Hahn hat er nie wieder erwähnt. Der blieb bei den Hühnern, sehr zu Mutters Fr
eude.

 

 


 

 

Schwarze Gesellschaft

Mein Garten ist jetzt okkupiert
von einem schwarzen Rabenvieh.
Er schimpft und zittert, wenn ich komm,
und schreit was will denn die?

Doch leider bin ich penetrant,
geh immer wieder hin.
Allmählich hat er akzeptiert,
dass ich nicht zu vertreiben bin.

Sein Zetern hat sich gewandelt
in sanftes krah, krah, krah.
Es ist, als ob er sagen wollte:
Na Olle, bist du wieder da?

Auch Nähe ist jetzt angesagt.
Er sitzt mit mir schon beim Kaffee.
Ich streu ihm dicke Krumen hin,
wenn ich in seine Augen seh'.

Beim Buddeln hockt er neben mir
und wartet auf den Wurm.
So ist nun alles Harmonie
nach einem wilden Sturm.

Helga Frohwann

 

     
     

 

 

. . . noch mehr Natur

Natur 3

nach oben

 

 
Übersicht
Autoren
Jahreszeit
Texte
Wir über uns
Gästebuch
Startseite