Begegnung
mit dem
Weihnachtsmann
Tief
im Wald, wo die Tannen stehn,
der Mond stand längst am Himmel,
hab ich den Weihnachtsmann gesehn
mit seinem Apfelschimmel.
Müde das Pferd zum Bache lief,
der Alte krault' ihm die Nüstern,
von irgendwoher eine Eule rief,
die Tannen hörte ich flüstern.
Die Kleinste sprach von der Heiligen Nacht,
von Wärme und schimmernden Kerzen,
von Äpfeln, Nüssen und strahlender Pracht,
vom fröhlichen Singen und Scherzen.
|
Der
alte Mann brummte und schmunzelt' dabei:
"Ich nehm dich mit in das Städtchen,
zum Häuschen am Markt, da kenn ich Zwei,
einen Jungen und ein kleines Mädchen.
Arm sind sie und brauchen
auch Freude und Spiel.
Das Geld fehlt für nötige Sachen.
Ich will sie beschenken, hab' ja so viel.
Heut sollen auch sie einmal lachen."
Er grub den Baum mit den Wurzeln aus,
nahm Lichter und Kringel
und fuhr zu dem Haus,
um den Kindern Geschenke zu bringen.
Gar lang noch hört' ich sie singen.
Gertrud Everding
|