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Teddy -

Geschichten 2







Teddy-Geschichten 1


"Biba und ihre Kinder"

Teddygeschichten
für Großeltern und Enkel
von Gertrud Everding

Mama Biba, Sohn Bambo und Klein-Bibi
 


Auf dieser Website werden neben eigenen und anderen Fotos auch 'Hemera-Bilder' der MEDIA-Verlagsgesellschaft verwendet. "Copyright (c) 20__ Gertrud Everding. Alle Rechte vorbehalten."

für Olli
für Steffi


7. Geschichte
: Mondflug




Fotograf©: wetterchen/pixelio

Fahr mal mit der Maus drüber!Draußen regnet es in Strömen. Es sind Ferien und Olli sitzt mit Biba am Fenster, um die Spatzen beim Baden zu beobachten.
"Was wollen wir spielen?" fragt Bambo gelangweilt. "Bald ist es Abend und nichts ist passiert."
Olli hat die Idee: " Was meint ihr, wir fliegen zum Mond. Papa hat gestern gesagt, da können vielleicht bald alle Leute hinfliegen. Kommt, wir fahren gleich los! Biba, du bist der Funkoffizier.
Ich bin der Commander. Ihr müsst mir alle gehorchen.
Bambo, bist Du auch flugtauglich?

Papahat gesagt, Sonst darf man nicht mit."
"Na klar!" mault Bambo, "aber der Commander will ich sein! Immer willst du bestimmen!"
Olli ist empört: "Du kannst noch nicht einmal bis zehn zählen, rückwärts schon gar nicht, und da willst du Commander sein? Das geht nicht.
Nein, Commander bin ich."

Die Rakete besteht aus zwei liegenden Stühlen, die Olli zusammengeschoben hat.
Darüber hat er Papas Schirm,
als Hitzeschild, aufgespannt.
gleich geht die Reise los!
Biba und Bambo, die Astronauten
Papa hat ihm das gestern abend so erklärt.
"Kommt schon", ruft er, "der Countdown beginnt gleich!"
Er hat seinen neuen Fahrrad-Sturzhelm aufgesetzt, Bambo bekommt den Flaschentrichter und Biba einen alten Topf auf die Ohren gedrückt. Bibi darf nicht mitfliegen, sie ist noch zu klein.
Alle sind aufgeregt, brummen und schreien, dass die Fenster beinahe zittern.
Der Start beginnt und Olli zählt:"Zehn, neun, acht, sieben, fünf, -"
"Nein Olli! sechs!" ruft Biba in den Lärm.
Also noch einmal beginnen: "Zehn - neun - acht - sieben - sechs - fünf - vier - drei - zwei - eins- - zero!

Zero heißt Null", erklärt Olli.
Huiiiiiii! Huiiiii! Es geht los. ----
Olli schneidet Grimassen und gackert wie ein Huhn. "Merkt ihr es auch? Das ist der starke Druck", erklärt er. "Wir verlassen die Erde! Haltet euch fest!" Natürlich merken es alle.
Sie ächzen und stöhnen gewaltig.

"Seht mal, wie dunkel es draußen ist. Die Sterne sind zu sehen. Da ist der große Bär! Gleich da drüben!" "Welcher Bär?" fragt Bambo, "ich sehe keinen."
"Na, das Sternbild meine ich, ihr Dummchen. Andere Bären gibt es hier oben im Weltraum nicht. Aber davon habt ihr wohl keine Ahnung."
"Sternbild", fragt Biba "was ist das?"

"Natürlich habt ihr wieder nicht zugehört, als Papa das letzte Woche erklärt hat. Die Sterne stehen dicht zusammen, und dann sehen sie aus wie eine Figur, wie ein Krebs, wie ein Bär,
es gibt auch einen Schwan."
"Schwan?" sagt Bambo, "nee, lieber nicht, die beißen. Fliegen wir weiter."
"Jetzt kommt der Mond schon ganz nah!" ruft Olli. Er beugt sich aufgeregt nach vorn. "Aufpassen, wir landen! - Mann o Mann, hat das gerumst! Beinahe wären wir gegen einen Berg geflogen. Pass doch auf Bambo, ich habe es Dir doch erklärt, wie man landen muss.
Sachte, sachte, sagt Papa immer!"
"Sieh mal, die Mondkälber!" ruft Biba. "Sind die niedlich! Ich möchte sie streicheln."
"Alle aussteigen, aber vorsichtig", mahnt Olli.

Da geht die Tür auf und Mama kommt herein. "Kommt zum Essen, Papa ist da!" ruft sie.
"Es gibt Pizza."
" O Mama", sagt Olli, "es war so schön, wir sind gerade auf dem Mond gelandet."
"Das tut mir wirklich leid", antwortet Mama. "Nach dem Essen könnt ihr gleich wieder starten. Aber jetzt kommt, die Pizza wird kalt."

 

wieder auf der Erde!

8. Geschichte:
Maikäfer flieg!
 
Fahr mal mit der Maus drüber!Die Teddies sind allein im Kinderzimmer. Olli muss seiner Mutter im Garten helfen.
"Mama", sagt Bambo zu Teddymutter Biba, "was ist denn in dem braunen Karton drin?"
"Ach Junge, du musst nicht so neugierig sein."
Biba sieht verärgert zu dem Braunen hinüber, der aufgeregt einen Pappkarton beschnuppert.
"
Es brummelt so laut! Ist da etwa ein kleiner Bär drin? Mama, komm doch mal her!"
"Lass bloß die Finger davon, Bambo, es sind Maikäfer drin. Olli will sie für den Kindergarten haben. Ich werde jetzt mal nachsehen, wo unser lieber Olli bleibt."

Kaum ist Biba aus dem Zimmer, da öffnet Bambo den Kasten.
Hu, wie es darinkrabbelt! Schnell macht er den Deckel wieder zu. Ganz dicht geht er mit den Augen an die Luftlöcher, kann aber nichts sehen. Er horcht aufmerksam in den Kasten hinein.
"Schade", sagt er zu Schwesterchen Bibi, "ich hätte gern mal einen in die Hand genommen. Ob ich noch mal aufmache?"
"Nein!" schreit Bibi entsetzt, "bitte, bitte nicht!"
Aber es ist schon zu spät. Der Braune ist schon dabei und die Käfer krabbeln über den Rand. "Brrrumm!" macht es, da startet der erste in Richtung Bücherbord. "Brrrummm!" der zweite, dann der dritte, vierte, fünfte "Brrumm! Brrrumm! Brrummmmmm!"


Das Zimmer ist voller Käfer und die Kiste fast leer. Nur Blätter sind noch drin. Bambo freut sich und lacht über die braunen Sumsemänner.
Nach einer Weile wird es ruhiger. Die Käfer sind gelandet. Auf der Lampe, auf dem Schrank, im Bücherbord, überall krabbeln sie herum.
In dem Moment kommt Olli mit Mama und Biba ins Zimmer.
Bambo ist ganz blass und still geworden. Wird Olli es bemerken?
"Wir kriegen gleich Besuch. Tante Hanna kommt. Sie schläft in meinem Zimmer und wir müssen in der Kammer unterm Dach schlafen." verkündet Olli und seine Stimme klingt unwillig.

Mama beginnt das Bett herzurichten.
"Die alte Meckertante kommt", denkt Bambo und schubst schnell den Maikäferkarton unter den Schrank. Vielleicht merkt ja keiner etwas.
Da klingelt es schon und Tante Hanna ist da. Olli führt sie höflich ins Haus.
"Na, mein Junge, bist du auch immer schön artig?" fragt die Tante mit säuerlichem Gesicht.
Sie hat für Olli Bitter-Schokolade mitgebracht. Die mag er gar nicht, aber er lässt es sich nicht anmerken.

Am Abend, Olli liegt schon mit den Teddies im Bett, hören sie Tante Hanna leise die Treppe hinauf schleichen. Fast geräuschlos öffnet sie die Tür zum Kinderzimmer.
Plötzlich ein spitzer, hoher Schrei, dann schrilles Gezeter. "Hilfe! Was ist das!
Überfall! Räuber!!"
Olli und die Teddies stürmen die Treppe hinunter. Nur Bambo nicht. Er verkriecht sich ängstlich unter der Bettdecke. Er weiß es, jetzt wird es Ärger geben. Auch Mama und Papa kommen gelaufen. Im Kinderzimmer hat Tante Hanna das Licht angeschaltet und wie auf ein Startsignal haben sich alle Käfer in die Luft erhoben. Sie schwirren um die Lampe herum, verfangen sich in Tante Hannas sorgfältig gedrehten Löckchen.
Sie steht nur da, die Hände schützend über den Kopf haltend und kreischt ein übers andere Mal: "Igittigittigitt! Igittigittigitt!"
Papa erfasst sofort die Situation und reißt die Fenster auf.

Aber die Maikäfer denken gar nicht daran, in die kühle Nacht hinaus zu fliegen. Zwei der Krabbeltiere muss Papa aus Tante Hannas Haaren befreien. Sie ist vor Entsetzen fast grün im Gesicht. Er muss dann sehr energisch herumfuchteln, bis auch die letzten Käfer endlich doch in den Garten hinaus brummen.
Tante Hanna zittert am ganzen Leib und weigert sich beharrlich, die Nacht in diesem Raum zu verbringen. Lieber will sie im Wohnzimmer auf dem Bettsofa schlafen. So bekommt Olli doch noch sein Kinderzimmer wieder. Als er seine Bettdecke holt, sitzt Bambo wie das leibhaftige schlechte Gewissen in der Kammer.
"Also du warst das!" rügt Olli, aber er grinst vergnügt dabei. "Und ich hatte mich so auf morgen gefreut, wenn ich die Maikäfer im Kindergarten frei lasse! Trotzdem, es war prima!"

Am nächsten Morgen, nachdem Tante Hanna beleidigt abgereist ist, bekommt Olli seine Strafpredigt.
Natürlich glaubt Papa ihm wieder nicht, dass er gar keine Schuld daran hat.
"Wir wollten ja am Sonntag in den Zoo. Aber das kannst du jetzt vergessen", sagt Papa mit polternder Stimme, aber Olli sieht, wie er sich mühsam das Lachen dabei verbeißen muss.-
Tante Hanna wird wohl in diesem Sommer nicht wiederkommen.

 

9. Geschichte:
Waldspaziergang




Fahr mal mit der Maus drüber!Heute ist es sehr warm draußen. Eigentlich möchte Olli zum Baden gehen. Aber Mama erlaubt es nicht, weil er seit ein paar Tagen Husten hat.
"Wir gehen in den Wald!" verkündet Mama nach dem Mittagessen. "Bambo und Bibi dürfen mitkommen!" Sie fahren mit dem Auto in das blühende Land hinaus. Bambo singt die ganze Zeit laut vor Freude:



"Tralala, tralala,
glaubt mir nur, bald sind wir da!
Dort im Wald ist es schön,
woll'n spazieren gehn!"

Auf einem Parkplatz unter hohen Bäumen halten sie an. Die Sonne scheint durch das Blätterdach und die Vögel singen um die Wette.
Bambo ist als erster draußen. "O, seht mal, da hinten ist ein Fuchs!" ruft er. " Schade, jetzt ist er weg!"

Als die andern aus dem Wagen geklettert sind, ist der Teddy schon ein ganzes Stück voraus gelaufen. Olli sieht ihn noch hinter einem Baum verschwinden.
"Bambo!" ruft Bibi ängstlich, "warte auf uns!" Olli rennt hinterher, bloß Mama kann nicht so schnell. Sie muss noch das Auto abschließen.
Als Oliver zu der Stelle kommt, wo der Teddy verschwunden ist, liegt der Braune auf dem Bauch und kriecht ächzend in ein tiefes Loch unter einer Baumwurzel. Nur ein Fuß ist noch draußen. Olli zieht den Bären daran heraus.
Der protestiert schreiend. "Der Fuchs ist da drinnen!" kreischt er, "ich hab ihn gehört!"
Aber Olli ist unerbittlich. " Na und? - - -
Das hätte grad noch gefehlt, dass du einem Fuchs hinterher kriechst!
Der frisst dich auf, mit Haut und Haar!"
Der Teddy blickt ihn ungläubig an, aber dann sieht er es ein. Er schüttelt die Erde von seinem Pelz ab, nimmt sein Schwesterchen bei der Hand und sie marschieren los. Eine ganze Weile gehen sie vergnügt brummelnd dahin. Am Weg stehen Himbeerbüsche und die beiden Bären stopfen sich die Backentaschen mit den süßen, roten Früchten voll.
Oliver ist mit Mama schon ein Stück vorausgegangen. Da hören sie ein lautes, angstvolles Geschrei: "Hilfe! Hilfe!"
"Das ist Bibi", sagt Mama voll böser Ahnung. Sie laufen, so schnell sie können, zurück.

Da steht er am Himbeerstrauch, der Fuchs. Sein dichter, rotbrauner Pelz leuchtet in der Sonne. Er hat Bibi im Maul, und Bambo drischt wie ein Wilder mit einem Stock auf ihn ein, aber der Fuchs lässt nicht los.
Er will mit Klein-Bibi weglaufen. Da hängt sich Bambo in letzter Verzweiflung an den Fuchsschwanz. Mit den Füßen stemmt er sich fest in den Waldboden. Der Fuchs faucht und knurrt, er will Bambo beißen. Aber dazu muss er ja die Beute, das Schwesterchen Bibi, loslassen.
Der braune Teddy stellt sich todesmutig vor den Fuchs, der nun Bibi aus dem Maul fallen lässt und wütend auf den Braunen losgeht. Der schreit in höchster Not: "Bibi lauf schnell weg! Bring dich in Sicherheit!" Da ist Olli schon zur Stelle.

Mit einem dicken Knüppel und lautem Indianergeheul verjagt er den Fuchs, der erschrocken Reißaus nimmt.
Die Teddies sind gerettet. Sie können ihr Glück noch gar nicht fassen, aber beide sind heil und gesund. Oliver hält den zitternden Bambo im Arm und Mama tröstet die weinende, vom Fuchs völlig nassgesabberte Bibi. Nur eines ihrer Ohren hat ein rundes Loch, wie mit einer Lochzange geknipst. Es tut zum Glück nur ein bisschen weh. Gemeinsam treten sie den Heimweg an.

Bambo hat gar nicht gemerkt, dass es Olli war, der den Fuchs verjagt hat.
Noch Tage später erzählt er allen, die es wissen wollen, wie er sich todesmutig dem Fuchs zum Kampf gestellt hat.
"Ich habe ihn richtig böse angeknurrt, da hat er meine Schwester fallen lassen und ist geflohen. So ein Feigling, vor einem kleinen Bären, wie ich es bin, ist er davongelaufen!"
Olli lässt ihn großzügig bei seinem Glauben, denn er findet, dass Bambo ein tapferer kleiner Teddy ist. Meint Ihr nicht auch?

 

10. Geschichte:
Besuch am Abend

Fahr mal mit der Maus drüber!Olli ist heute mit Mama zu Onkel Heiners Geburtstag gefahren, der einen Reitstall mit Pferden, Katzen und vielen Hunden besitzt. Sie wollen dort sogar übernachten. So müssen die Teddies brav allein zu Haus bleiben.
Alle sitzen zusammen auf dem Sofa im Wohnzimmer.
Es wird schon dunkel draußen.
Mama Biba liest gerade aus dem dicken Märchenbuch vor und Bibi hört gespannt zu,
nur Bambo bohrt gelangweilt in der Nase.
Da klopft es leise an der Terrassentür.
Bambo springt sofort auf, aber draußen ist nichts zu sehen als der dunkle Garten.
"Aber Großmutter, warum hast du denn so entsetzlich große Ohren?" liest Biba, da
klopft es schon wieder.
Draußen auf der Terrasse steht eine große dunkle Gestalt. Alle können es sehen.
"Wir machen nicht auf!" befiehlt Biba energisch.
Klein-Bibi fragt: "Ob das der Weihnachts-mann ist?"
"Dummchen", antwortet Mutter Biba, "wir haben doch Sommer."
"Bitte, lasst mich doch rein!" ruft eine tiefe Stimme. "Ich habe solchen Hunger!"

Biba legt das Buch weg und geht an die Tür: " Ein Bär", sagt sie erschrocken.
"Ein großer brauner, richtiger Bär! -
Es tut uns leid, aber wir dürfen Sie nicht hereinlassen, Herr Bär."
"Ich habe aber sooolchen Hunger", knurrt der Braune. "Haben Sie nicht ein bißchen altes Brot für mich? Mein Zirkus ist ohne mich weggefahren. Nun habe ich kein Zuhause mehr und seit Tagen nichts gegessen."
Bambo flitzt sofort in die Küche und kommt mit einem ganzen Weißbrot und einem Topf Honig zurück. Er schaltet das Licht draußen an und geht neugierig auf die Terrasse hinaus.
Da steht er, der riesige Kerl und sieht mager und struppig zum Erbarmen aus. "Ich bin mit dem Rad gekommen", sagt er und zeigt auf das merkwürdige, hohe, altmodische Fahrrad, das an der Hauswand lehnt.

"Dabei sah ich euch drei auf dem Sofa sitzen und dachte, die Teddies haben gewiss ein Herz für einen armen Zirkusbären."
"Das haben wir!" ruft Bambo begeistert.
Die drei Teddies setzen sich zu dem Bären auf die Terrasse und sehen ihm beim Honigschlecken zu, denn natürlich hat er diese süße Köstlichkeit zuerst ausgewählt. Wieder und wieder langt er mit der Pfote ins Glas hinein, um sie dann mit seiner langen Zunge abzulecken.
"Ach", seufzt Biba, "ist das schön, mal einen großen Bären hier zu haben." Als der braune Riese das Weißbrot verputzt hat, zwinkert er vergnügt zu Bambo hin. "Willst du das Radfahren lernen?"
Wie gern Bambo das möchte! Der Bär berührt mit einer kleinen silbernen Peitsche, die am Fahrrad befestigt war, leicht das Fahrzeug mit dem großen Vorderrad; da ist es genau so klein, wie Bambo es braucht, um die Pedalen zu erreichen.
"Du kannst ja zaubern", staunt Bambo.
" Rede nicht so viel! Steig lieber drauf und fahr los", knurrt der Große.
Hui, ist das schön! Der Zirkusbär hält beim Fahren das Rad am Sattel fest, aber nur zwei Minuten lang, dann saust Bambo allein los.
Bald ist er am See, wo der Schwan im Schilf träumt. "Huhu Schwan!" ruft Bambo triumphierend. "Krieg mich doch! Krieg mich doch, oller, oller Schwan!"
Der Schwan wendet verwundert den Kopf und zischt leise. Dann steckt er den Schnabel aber doch wieder unter die Flügel.


Als Bambo von seiner Rundfahrt zurück kommt, hat sich der Bär inzwischen über den guten Streuselkuchen hergemacht, den Papa so gern isst. Biba konnte es nicht übers Herz bringen, den Bären so hungrig zu sehen.
Dabei hatte Mama den Teddies vor der Abreise extra noch einmal gesagt, dass sie nicht davon essen dürften. Aber den Zirkusbären interessiertdas natürlich nicht im geringsten. Als er alles aufgefressen hat, tapst er einfach ins Haus hinein und durchsucht die Schränke. Er findet Bonbons und Weinbrandbohnen, frißt auch ein paar Gläser mit Himbeermarmelade leer.
Biba macht ganz ängstliche Augen.
"Das dürfen Sie nicht, Herr Bär!" ruft sie entsetzt. Ich habe Ihnen schon den ganzen Streuselkuchen gegeben. Was wird Frau Winter dazu sagen! Wir kriegen bestimmt Ärger! Aber der Bär wird immer vergnügter. Seine Augen funkeln und als er auch die Weinbrandbohnen aufgefressen hat, holt er eine Zieharmonika aus seinem Pelz hervor.
Eine wunderbare, lustige Musik klingt durch den Abend und der Bär beginnt nun sogar zu tanzen. Auch die Teddies tanzen mit, bis sie vor Müdigkeit fast umfallen.
Durch den ganzen Garten tanzen sie, und als sie sich auf der Terrasse wieder treffen, ist der Bär plötzlich nicht mehr da.
Überall suchen die Teddies nach ihm. Im Haus unter den Betten, im Garten in den Büschen, auf den Bäumen, aber der Bär ist weg. Wie still ist es nun im Garten! "Horch", flüstert Biba, " horch, dort ganz in der Ferne, ist das nicht die Musik einer Harmonika?" Aber es ist wohl nur der Wind. So gehen die Teddies schließlich doch zu Bett.

Als Papa spät in der Nacht nach Haus kommt, bemerkt er das Licht auf der Terrasse und das seltsame, winzige Fahrrad an der Hauswand. Auch die vielen Kuchenkrümel und die leeren Gläser sieht er und natürlich ärgert er sich über die offenen Schränke und den fehlenden Streuselkuchen. "Ich möchte mal wissen, was hier passiert ist. Sieht aus, als ob es Einbrecher waren, oder sollten doch die Teddies? - - -
Na, die können was erleben", schimpft er und geht kopfschüttelnd die Treppe ins Schlafzimmer hinauf. Die Teddies, müde von der Freude und vom Tanzen, liegen dicht aneinander geschmiegt auf dem Sofa im Wohnzimmer und schlafen fest. Biba hat noch das aufgeschlagene Märchenbuch auf dem Schoß liegen.
Bambo erwacht am Morgen als erster. Da fällt sein Blick auf das kleine Fahrrad an der Hauswand. Verwundert reibt er sich die Augen Dann ist er wie der Blitz draußen auf der Terrasse und besteigt das Fahrrad.
"Ich kann es! Ich kann es wirklich!" jubelt er und saust durch den Garten.
Danach aber versteckt er es gut im Brombeerbusch.

Als Olli am Abend nach Haus kommt, sitzt Bambo nachdenklich auf dem Sofa. "Olli, was meinst du, ob ich wohl Zirkusbär werden darf, wenn ich groß bin? Auf dem Fahrrad fahren kann ich schon. Ein großer Bär hat es mir beigebracht."
"Na sicher, du kleiner Angeber. Ich weiß ja, du kannst alles, was du willst", antwortet Olli und es scheint, als ob er Bambo auslacht.
Der riesige Zirkusbär aber wurde von niemandem jemals wieder gesehen.
Ob er seinen Zirkus wieder gefunden hat?

 

11. Geschichte
Biba und die Störche


Als Olli vom Kindergarten kommt, steht ein Storch am Gartenteich. Mit seinem roten Schnabel stochert er im Wasser herum. Sofort versteckt sich Olli hinter einem Busch. Aber der Storch hat ihn schon bemerkt und anscheinend gar keine Angst vor ihm.

Da geht das Fenster im Wohnzimmer auf und Biba schaut heraus.
"Hallo Adebar!" ruft sie. "Ich weiß noch nicht, ob ich mitfliegen kann! Wann geht es denn los?" Der Storch antwortet mit lautem Geklapper und biegt den Kopf dabei in den Nacken.
"Was, morgen früh schon!" ruft Biba erschrocken. "Du hast ja recht! Ihr müsst das gute Wetter nutzen und die Reise ist weit! Ich überlege es mir!"
Der Storch schaut den Teddy aufmerksam an. "Klapperdiklapp", macht er kurz und mürrisch, was wohl heißt: "Na, dann bis morgen früh!" und erhebt sich in die Luft.
"Biba, willst du verreisen?" fragt Olli.
Der Teddy wiegt den runden Kopf: "Ja, ich möchte zu meiner Schwester nach Bärental. Aber ich weiß nicht, ob ich die Kinder allein lassen kann. Mitnehmen kann ich sie nicht. Das ist zu gefährlich. Die Störche glauben auch, dass Bambo nur Unsinn machen würde."
"Ach verreise nur, wenn du willst", meint Olli, "Die Beiden schlafen doch immer bei mir im Bett, und am Tag kann ich sie auch mit in den Kindergarten nehmen. Dann sind sie nicht allein. Zurückkommen kannst du ja in zwei Wochen mit Oma. Die holt dich bestimmt von Bärental ab." Er nickt Biba zu: "Flieg doch mit! Es ist eine tolle Gelegenheit."
So ist es nun beschlossene Sache. Biba packt ein kleines Bündel mit ein paar Sachen, die sie leicht tragen kann, dann gehen alle schlafen.

Als Olli am nächsten Morgen erwacht, ist Biba schon weg und Bibi kuschelt sich in seinen Arm. Aber wo ist Bambo? Olli macht sich auf die Suche, kann ihn aber nicht finden. Auch Mama hat ihn nicht gesehen. Bibi beginnt zu weinen: "Jetzt haben sie mich allein gelassen! Ich bin soo traurig. Huuu huuuu!" Laut dringt ihr Weinen durchs Haus und sie hört erst auf, als Olli ihr verspricht, dass sie ganz bestimmt mit in den Kindergarten darf.
Plötzlich ertönt lautes Klappern aus dem Garten.
Mama und Olli laufen vor die Tür.
Zwei schmutziggrüne Störche stehen auf dem Rasen, neben ihnen Biba mit Bambo an der Hand. Wie sehen die Beiden bloß aus! Was ist geschehen? Auch sie sind vollkommen grün und schlammbedeckt, und alle vier stinken erbärmlich. Mama Biba schiebt Bambo vor sich her zum Gartenteich.
Da soll er erst mal baden, um sauber zu werden, denn so kann er doch nicht ins Haus. Ganz kleinlaut ist er und zittert am ganzen Leibe, aber ins Wasser will er nicht.

"Biba, ich denke, du willst nach Bärental?" fragt Mama.
" Hab ich auch gedacht," antwortet Biba traurig, "aber Bambo wollte unbedingt mit. Er ist mir heimlich gefolgt. Nun seht ihr, was daraus geworden ist. Er hat sich beim Fliegen auf dem Vogelrücken nicht richtig fest gehalten, der Träumer, sondern ist nur umhergeklettert und hat waghalsige Kunststücke gemacht. Da ist er von Adebars Rücken
in einen Sumpf gefallen!

War das eine Aufregung! Kaum konnten die Störche ihn herausziehen!
Ach, ich hätte es nicht ertragen, wenn er dort versunken wäre. Aber er hatte ja noch Glück, dass er nicht auf die harte Erde gefallen ist, dann wäre er jetzt wohl tot." Die Tränen kullern in Gedanken daran über ihre Wangen.
"Nein, ich kann doch nicht allein auf die Reise gehen! Meine Kinder brauchen mich."
"Und ich sehe aus wie ein grüner Papagei!" jammert der Storch und verzieht angeekelt den schlammverklebten Schnabel. "Nein, wie Schmutzfinken sehen wir aus", klappert Frau Adebar bekümmert.
"Seid nicht traurig, " tröstet Mama, " jetzt geht es unter die Dusche, damit ihr alle wieder sauber werdet." Sie dreht den Wasserhahn auf und spritzt Teddies und Störche tüchtig mit dem Gartenschlauch ab.
Das gibt ein Kreischen und Quieken, ein Lachen und Springen, aber endlich ist es geschafft. Alle sind wieder blitzsauber. Die warme Morgensonne trocknet sie schnell.
Die Störche müssen danach erst mal sorgfältig ihr Gefieder putzen.

Dann heißt es Abschied nehmen.

Alle danken den Störchen, die sich sehr geehrt fühlen, für ihre mutige Rettungstat. Die Adebars sind aber nun doch ungeduldig. Es wird höchste Zeit, denn die andern Störche warten schon.
Mit rauschenden Flügelschlägen ziehen sie schließlich über den Garten dahin.
Mama, Olli und die Teddyfamilie winken ihnen lange nach.

"Auf Wiedersehen bis zum nächsten Jahr!"

   

 

 

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